Dieser lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.
Man fühlt sich ein bisschen wie Dian Fossy mit ihren "Gorillas im Nebel", die allerdings im Kongo war. Eine Kindheitserinnerung. Rund eine Stunde lang darf man bei den Gorillas bleiben, dann muss man wieder zurück. So wollen es die Regeln zum Schutz dieser Tiere. Diese Stunde vergeht viel zu schnell.
Doch, wie sind wir überhaupt zu dieser Stunde gekommen?
Wir hatten doch im Vorfeld kein Trekking gebucht, obwohl einem gesagt wird, dass man Monate, besser mindestens ein halbes Jahr, im Voraus buchen sollte, um eine der limitierten Permits zu erhalten?
Die Kontaktaufnahme mit der in Kampala für die Permits zuständigen Person erwies sich als Sackgasse. Am Freitag für am Montag anzufragen war definitiv zu spät. Immerhin gab es doch eine Antwort: Über das Wochenende werde nicht gearbeitet. So haben wir unseren Wunsch für ein Trekking am Montag, zusammen mit Sam und Anja, gleich bei Ankunft auf dem Campingplatz auch der dortigen Managerin gesteckt. Sie meinte, sie könne da vielleicht etwas tun. Tatsächlich kommt sie einen Tag später auf uns zu und meint, jemand möchte seine zwei Permits genau für am Montag weiterverkaufen. Wir fragen, ob wir direkt mit diesen Personen verhandeln dürfen. Sie meint, nein, es sei ein Reiseveranstalter, der die Bewilligungen von zwei seiner Touristen zurückerhalten habe. Er möchte keinen Kontakt und 800 Dollar, der ursprüngliche Preis, sei nicht verhandelbar. Auch die Frage, ob wir mit Kreditkarte bezahlen dürfen, wie man es auch macht, wenn man die Bewilligung im Voraus in Kampala beantragt, verneint sie. Wir haben nicht genügend Bargeld und müssten mit einem Boda-boda eine Stunde zum nächsten Geldautomaten fahren. Unklar, ob es da dann auch wirklich genügend Geld im Automaten hat. Doch nicht nur wegen diesen Unsicherheiten habe ich irgendwie ein komisches, ungutes Gefühl. Trotzdem willigen wir ein. Mit dem Boda-boda-Fahrer beim Geldautomaten angekommen, müssen wir beide viermal den maximal möglichen Betrag rauslassen. Die Bankomaten hier sind gar nicht auf so grosse Beträge ausgelegt. Wir müssen zwei verschiedene Automaten abklappern. Es klappt. Wir fühlen uns wie Millionäre. Und sind es auch, jedenfalls in ugandischen Schillings. Mit je fast drei Millionen Schillings und absurd vollen Taschen kehren wir zurück.
Wir geben das Geld der Managerin.
Die zählt es freudig. Ihr Lachen wird immer breiter. In der Zwischenzeit beginnt es zu regnen. Als sie es fertig gezählt hat, bietet sie uns an, für die übrigen zwei Nächte kostenlos in einer der Lodges zu übernachten. Auch Anja und Sam kommen zum Handkuss.